9. - 15. Jahrhundert

Schloms Hof als Urhof

Keramikfunde bezeugen, dass der Ort Waffensen bereits im neunten Jahrhundert entstanden und besiedelt worden sein soll. Das Bauernvolk wäscht seine Schafe in der Wümme. Von dem Namen „Wasche“ leitet sich der heutige Ortsname Waffensen ab.

Es sollen sieben Urhöfe kreisförmig im Dorfkern angesiedelt gewesen sein, die unter fränkischer Verwaltung als Volkstamm der Sachsen germanische Sitten und Bräuchen pflegten. Einer dieser sieben Urhofe soll Schloms Hof gewesen sein. Die Höfner sollen Ackerbau, Vieh- und Immenzucht sowie Aalfang betrieben haben. Im 13. Jahrhundert unterliegen die Höfe dem Grundherrenrecht des Verdener Bischofs. Um 1450 beginnt die Teilung der sieben Urhöfe im Ortskern. Nur die Höfe Peets (heutiger Eichenhof) und Schloms bleiben ungeteilt und bleiben als Vollhöfner bestehen. Die Vollhöfnerschaft wird von einer Mindestgöße an Acker- und Weideflächen bestimmt.

16. Jahrhundert

Schloms bleibt ungeteilt als Vollhof bestehen

Im 16. Jahrhundert wird Teilung von fünf Vollhöfen im Ortskern in Halbhöfe abgeschlossen. Zwei Vollhöfe bleiben jedoch ungeteilt: Peetz, die heutige Gastwirtschaft ‚Eichenhof‘ sowie Schloms. In diesen Zeiten entstehen im Dorf die klassischen Hofnamen, die in den meisten Fällen bis heute aktiv im „Dorf-Jargon“ in Gebrauch sind. Auch der Hofname Schloms Hof besteht also seitdem. Cordt Schlobohm (*1578 – †1646) führt in diesen Zeiten zum Ende des 16. Jahrhunderts den Hof mit seiner Frau. Sie haben mindestens ein Kind, den späteren Hofnachfolger Cord (*1608 – †1688), vermutlich jedoch mehr.

17. Jahrhundert

Der dreißigjährige Krieg

Cord Schlobohm (*1608 – †1688) ist gerade einmal 10 Jahre alt als der dreißigjährige Krieg (1618-1648) ausbricht und lebt mehr als ein Drittel seines Lebens in Kriegszeiten. Im 30-jährigen Krieg werden die Bistümer Bremen und Verden und somit auch Waffensen als Reichlehen an Schweden übergeben. Die schwedische Herrschaft macht sich bestimmt auch auf Schloms Hof bemerkbar. Als Bauer auf Schloms Hof (Baumann Waffensen) heiratet Cord Schlobohm 1660 möglicherweise wegen der Kriegszustände erst in einem Alter von 52 Jahren Engel Müllers (†1686). Sie haben vier Kinder, die Zwillinge Margareta (*1663 – †1731) und Cord Schlobohm (*1663 – †1738), der spätere Hofnachfolger; Anna Sophia (*1664 – †1735) und Michael (*1673 – †1723). Ein Jahr bevor er 1688 verstirbt, heiratet sein Sohn und Hofnachfolger Cord (*1663 – †1738) mit 24 Jahren Greta Hops (*1666 – †1752) aus dem Nachbarort Höperhöfen.

Harte Lebensumstände

Es ist zu vermuten, dass der Hofnachfolger Cord Schlobohm (*1663 – †1738) in diesem Zeitraum relativ jung – mit Anfang 20 – die Geschicke des Hofes als Bauer (Baumann Waffensen) in die Hand nimmt. Er und Greta Schlobohm (*1666 – †1752) bekommen gemeinsam sage und schreibe neun Kinder. Engel (*1688) und Tibke (*1691) sind vermutlich im Kindesalter verstorben, weil keine konkreten Todesdaten überliefert sind. Nach Margaretha (*1692 – †1751) wird mit Cordt (*1695 – †1763) der spätere Hofnachfolger geboren. Es folgen Michael (*1698 – †1778) und Anna (*1701 – †1748). Mit Johann Heinrich (*1704) und Tibke (*1707) versterben erneut zwei Kinder im frühen Alter bevor das letzte Kind Adelheit (*1712 – †1775) bis 1775 lebt. Vier von neun Kindern sind also auf Schloms Hof verstorben, was vermuten lässt, wie hart die Lebensumstände in diesen Zeiten gewesen sein müssen. Die Waffensener Schulchronik beschreibt sehr anschaulich das Leben und Arbeiten dieser Zeit auf einem typischen Hof: „Höfner wohnten in Vier- oder Fünffachhäusern mit 2-3 Fach bei der Diele sowie einem Feuer- und einem Kammerfach. Zum Hof gehörten teil vier- oder fünf Scheunen oder (Stallgebäude) und meistens ein Backhaus. Der Hofraum war so groß, dass man mit einem Wagen darauf umwenden konnte. Die Höfe waren alle mit Eichen umgeben, weil das Holz für das Fachwerk gebraucht wurde und die Eichen für die Schweinemast wichtig waren. Außer ihrer dorfeigenen Weide auf dem Brink waren die Waffensener noch berechtigt, ihre Schweine in das Höper zu treiben. In der gemeinsamen Heide und Weide rings um das Dorf herum konnten die Eingesessenen ihr Vieh treiben, soviel sie hatten. Das Vieh bedurfte der Hut. Von Wichtigkeit für Höfner waren der Wischhof und der Kohl- und Wurzelholz in der Nähe des Anwesens. Im Torfmoor konnte so viel gegraben werden, wie jeder brauchte. Versah sich einer beim Plaggenhauen (Heideboden abstechen) mit der Grenze zum Nachbarort, so konnte es gegebenenfalls mit einem Varnndel (Krug) Bieres gestraft werden. Mit den Heideplaggen wurden im Herbst die Ställe eingestreut und im Frühjahr wurden die Plaggen zur Düngung auf die Felder gefahren.“ So oder so ähnlich wird es vermutlich auch auf Schloms Hof gewesen sein. Im Brandkataster werden in diesen Zeiten die Hausnummern festgelegt. Der Vollhof Schloms erhält die Hausnummer 17, die bis Ende des 20. Jahrhunderts unverändert bleibt.

18. Jahrhundert

Der erste Schulunterricht

Im Jahre 1709 findet in Waffensen der erste Schulunterricht statt. Möglicherweise drückt auch Hofnachfolger Cord (*1695 – †1763 Baumann Waffensen) das erste Mal in Waffensen die Schulbank, falls er mit seinen 14 Jahren noch nicht zu alt dafür ist. Waffensen steht nun ab 1712 unter der Herrschaft der Hannoverschen Könige. 1722 heiratet Cord (*1695 – †1763 Baumann Waffensen) im Alter von 27 Jahren Wöbcke Hops (*1700 – †1763) aus dem Nachbarort Platenhof. 1732 kommt der spätere Hofnachfolger Cord (*1732 – †1789) zur Welt. Vermutlich gab es noch mehr Kinder in der Familie. Leider ist dies jedoch nicht überliefert. 1740 werden in Waffensen die Meldepflicht und Erfassung aller Einwohner eingeführt

Kinderreiche Familie

1754 heiratet Hofnachfolger Cord Schlobohm (*1732 – †1789) Margareta Bruns aus Schleeßel. Sie bekommen in den folgenden 18 Jahren stolze neun Mädchen – im Schnitt wird also alle zwei Jahre ein Kind auf dem Hof geboren. Zwei Kinder Adelheid (*16.12.1760) und Gesche (*12.12.1770 – †12.07.1771) versterben sehr früh im Kindesalter. Wöbcke (*09.02.1757 – †25.04.1823) übernimmt später den Hof. In demselben Jahr, in dem die fünfte Tochter Aldeheit (*19.05.1763 – †30.12.1835) geboren wird, verstirbt der Großvater Cord Schlobohm senior (*1695 – †1763), was zur Folge hat, dass sein dreißigjähriger Sohn Cord Schlobohm (*1732 – †1789) wohl spätestens ab jetzt Betrieb weiterführt. 1764 lassen die Waffensener Dorfbewohner eine Betglocke in Bremen-Hemelingen gießen. Zur Begleichung der Unkosten verkaufen die Bauern eine Wiese, die Eigentum der Gemeinde ist. Diese Glocke hängt in einer Eiche nahe dem Schulhaus und wird drei Mal täglich vom Lehrer gezogen – das heutige Wahrzeichen des Ortes ist entstanden. Voraussichtlich ist auch Cord Schlobohm (*1732 – †1789) von Schloms Hof als frischer Hofnachfolger an diesem Projekt beteiligt. Im Folgejahr wird Anna Engel (*07.09.1765) geboren, dann Metta (*14.02.1768 – †23.01.1837) und als letztes Anna Maria (*12.09.1773 – †26.09.1853). Es muss also ein trubeliges Familienleben und mühseliges Arbeitsleben auf Schloms Hof herrschen. Wahrscheinlich müssen auch die sieben Kinder ordentlich im Haushalt und auf dem Hof mit anpacken.

Vom Nachamen Schlobohm zu Holsten

Wöbcke Schlobohm (*09.02.1757 – †25.04.1823) übernimmt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als erste und vorerst einzige Frau den Hof und führt durch ihre Heirat im Jahr 1785 mit Johann Wilhelm Holsten (*02.09.1760 – †14.09.1835) aus Steinfeld den Familien Holsten ein. Der Hofname Schloms besteht weiterhin parallel in der dörflichen Umgangssprache. 1784 wird in Waffensen erstmalig ein Schulhaus gebaut, vorher findet der Unterricht im Haus des Lehrers statt. Vermutlich freuen sich darüber auch die Kinder von Schloms Hof. Wöbcke (*09.02.1757 – †25.04.1823) und Johann (*02.09.1760 – †14.09.1835) bekommen nämlich sechs Kinder: Margarethe (*30.10.1785 – †15.09.1835), den späteren Hofnachfolger Hinrich (*13.08.1787 – †20.04.1859), Cordt (*21.07.1790), der vermutlich im Kindesalter verstirbt; Gesche (*16.01.1794), Johann Hinrich (*03.08.1797) und Anna Metta (*24.12.1799), die vermutlich ebenfalls beide im Kindesalter oder bei der Geburt versterben. Im Jahr 1800 gibt es erste Angaben über Bauernmeister, die später Bauenvoigt genannt werden. Sie sind als Feld- und Feuergeschworene aktiv und somit wohl auch für Schloms Hof eine wichtige Einrichtung, um das Hab und Gut vor Brandzerstörung zu schützen

19. Jahrhundert

Napoleonische Kämpfe in Waffensen

In den napoleonischen Kriegen (1803-1813) sind Soldaten aus vielen Nationen in der Region. Als eine französische Heeresmacht von Bremen an Waffensen heranrückt, entsteht auf Höhe des Lerchenbergs ein Kampf zwischen den Franzosen und den Waffensenern, die sich mit Russen und Kosaken verbünden. Der Legende nach treiben nur 1000 Mann die 8000 Angst und Schrecken verbreitenden Franzosen in die Flucht. Jeder Hof muss sich an der Begrabung der gefallenen Krieger beteiligen – der so genannte Franzosenfriedhof entsteht, wo eine der Eichen noch heute auf ihrem Platz steht. Auf welche Art und Weise Wöbcke (*09.02.1757 – †25.04.1823) und Johann Wilhelm (*02.09.1760 – †14.09.1835) hier involviert sind, ist leider nicht überliefert. Fünf Jahre später, 1818 wird in Waffensen an der Kaiserstraße, der so umgangssprachlichen „Chaussee“ und jetzigen Bundesstraße 75, auf Höhe des Lerchenbergs ein Wirtshaus gebaut, um Reisenden eine Einkehr zu ermöglichen – der Lerchenkrug bzw. das heutige Pegasus entsteht.

Schicksalsreiche Jahre in zwei Generationen

Hofnachfolger Hinrich Holsten (*13.08.1787 – †20.04.1859) heiratet im Alter von 28 Jahren 1815 Anna Margarete Dierks (*20.09.1791 – †25.09.1823) aus Unterstedt. Sie bekommen drei Kinder: Hofnachfolger Johann (*01.12.1816 – †19.11.1870), Anna Margaretha (*17.12.1819 – †22.03.1894) und Gesche (*03.04.1823). Mutter Anna Margarete (*20.09.1791 – †25.09.1823) verstirbt ein halbes Jahr nach der Geburt von Gesche, die vermutlich in demselben Jahr im Kindesalter stirbt. Großmutter Wöbcke (*09.02.1757 – †25.04.1823) ist bereits im Frühling des Jahres verstorben. 1823 muss also für die Familie ein sehr Schicksal reiches Jahr gewesen sein. Hinrich (*13.08.1787 – †20.04.1859) und Senior Johann Wilhelm (*02.09.1760 – †14.09.1835) sind somit allein auf dem Hof und neben der Landwirtschaft auch für Haus und Familie verantwortlich. Es ist zu vermuten, dass die ledige Schwester von Anna Margarete und gleichzeitige Schwägerin von Hinrich namens Anne Catrine aus Unterstedt die Versorgung der Familie übernimmt. Im Folgejahr 1824 heiratet Hinrich sie – hier spielen wohl auch pragmatische Beweggründe eine Rolle. Sie bekommen zusammen vier Kinder: Hinrich (*10.02.1825), Cord (*11.04.1828 – †12.04.1891), Johann Hinrich (*29.03.1831 – †03.03.1905) und Hermann (*26.03.1836). Auf dem Hof leben also sechs Kinder, die allesamt mit Hinrich denselben Vater haben. Die Halbwaisen haben mit Anne Catrine ihre Tante als Stiefmutter. Auch im 19. Jahrhundert gibt es also bereits so genannte „Patchwork-Familien“. Zu dieser Zeit befindet sich die Struktur im Dorf Waffensen im Wandel: die Bauern lösen sich in dem Zeitraum von 1829 – 1842 durch Freikauf vom Meierrecht. Sie sind nun berechtigt, Land zu kaufen und zu verkaufen, wobei die Landeskreditanstalt Hannover mit günstigen Darlehen unterstützt. Einige Höfe siedeln um. Veränderte Wege- und Straßennetze zeichnen nun eine neue Gemarkung in Waffensen. 1852 meldet Waffensen 37 Hofstellen. Mit diesen Veränderungen müssen sich vermutlich auch Hinrich und Anna Margarete (*20.09.1791 – †25.09.1823) bzw. Anne Catrine auseinandersetzen. Im Alter von 72 Jahren verstirbt Hinrich im Jahr 1859.

1846 heiratet Hofnachfolger Johann (*01.12.1816 – †19.11.1870) im Alter von 30 Jahren Anna Catarina Hops aus Jeerhof (*02.09.1824 – †23.09.1861). Sie bekommen vier Kinder: Anna Margretha (*17.08.1848), Johann (*19.03.1850 im Kindesalter verstorben), Catarina Maria (*02.11.1852) und den späteren Hofnachfolger Johann Hinrich (Halbhöfner) (*22.09.1854 – †11.02.1886). Als die Kinder Johann Hinrich neun und Anna Margaretha 13 Jahre alt sind, verstirbt ihre Mutter Anna Catarina (*02.09.1824 – †23.09.1861) im Alter von nur 37 Jahren. Im Folgejahr heiratet Johann Holsten (*01.12.1816 – †19.11.1870) Metta Margarete Frese. Sie bekommen drei weitere Kinder: Hermann (*28.05.1863, früh verstorben), Gesche Marie (*12.08.1865 – †19.04.1916) und Johann Friedrich (*19.10.1868 früh verstorben). Erneut wachsen einige Kinder auf Schloms Hof in einer „Patchwork-Familie“ auf. Während der zweiten Ehe wird das Königreich Hannover (und somit auch Waffensen) von Preußen annektiert. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 sterben fünf Waffensener, denen zusammen fünf Eichen gewidmet werden – das Denkmal an der Kreuzung „Unter den Eichen/Bullenberg“ ist entstanden und besteht bis heute. Außerdem wird als Symbol des Friedens nach dem Deutsch-Französischen Krieg auf Initiative des aktuellen Gemeindevorstehers (Johan Köhnke, Dreiers Hof) und Peter Worthmann (Worthmanns Hof) mitten im Dorf eine Eiche gepflanzt. Der heutige Tummelplatz und „Rechts vor Links“ Kreisel entsteht.

Die Eltern versterben, der Hof steht still

Vermutlich mit dem Tod des Vaters Johann (*01.12.1816 – †19.11.1870) im Jahr 1870 übernimmt der Hofnachfolger Johann Hinrich Holsten (*22.09.1854 – †11.02.1886) 1870 als Halbhöfner Schloms Hof. 1881 trifft ein Blitzschalg den Eichenbaum, an dem die Betglocke hängt. Sie fällt tief in die Erde, erleidet dabei einen Riss und verliert dadurch ihren alten vollen Klang. Die Waffensener bauen einen Glockenstuhl für die Betglocke. Zehn Jahre nach dem Tod des Vaters heiratet Johann Hinrich Holsten (*22.09.1854 – †11.02.1886) Metta Kemna vom Lerchenkrug (*16.11.1857 – †02.11.1889). 1872 entsteht die Eisenbahnlinie Hamburg – Bremen und verändert damit auch die Waffensener Gemarkung. Johann Hinrich (*22.09.1854 – †11.02.1886) und Metta (*16.11.1857 – †02.11.1889) bekommen vier Kinder, wovon eines mit zehn und eines mit drei Monaten verstirbt: Catarina Margreta (20.11.1880* – †01.07.1891), Maria Margreta (*13.07.1882 – †28.05.1924), den späteren Hofnachfolger Johann Hinrich Holsten (Halbhöfner) (*22.07.1883 – †01.02.1963) und Maria (*19.11.1885- †01.02.1886). Vater Johann Hinrich Holsten (*22.09.1854 – †11.02.1886) verstirbt im Februar 1886 zehn Tage nach dem Tod des drei Monate alten Kindes Maria (*19.11.1885-01.02.1886). Die gerade 29-jährige Metta (*16.11.1857 – †02.11.1889) ist somit allein mit drei Kindern (Catarina Margreta sechs Jahre, Maria Margreta vier Jahre und Johann Hinrich drei Jahre) auf dem Hof. Die Schwiegereltern sind zu dem Zeitpunkt ebenfalls beide verstorben. Drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes heiratet Metta (*16.11.1857 – †02.11.1889) im Mai 1889 im Alter von 32 Jahren Johann Friedrich Holsten (*31.08.1842 – †18.02.1922). Im November 1889 bekommen sie einen Sohn, Johann Hinrich Holsten (*02.11.1989 – †11.07.1974). Am Tag der Geburt verstirbt Mutter Metta (*16.11.1857 – †02.11.1889). Der eingeheiratete Johann Friedrich Holsten geht mit seinem Säugling Johann Hinrich (*02.11.1989 – †11.07.1974) wahrscheinlich nach Hassendorf in sein Geburtshaus. Johann Hinrich Holsten (*22.09.1854 – †11.02.1886), das dritte Kind aus Metta‘s ersten Ehe und späterer Hoferbe, wird im Alter von sechs Jahre als Vollwaise in Jeerhof bei Verwandten aufgenommen. Vermutlich sowohl Catarina Margreta (20.11.1880* – †01.07.1891) als auch Maria Margreta (*13.07.1882 – †28.05.1924) werden nach dem Tod der Mutter Metta im Alter von sieben und neun Jahren als Vollwaisen in Brockel bei der Familie Fricke (Brockeler Mühle) aufgenommen. Auf dem Waffensener Schulfoto von 1891 mit Lehrer Hinrich Lüdemann (Amtszeit 1860-1910) ist kein Kind von Schloms Hof abgebildet, weil sie als Vollwaisen bei Verwandten außerhalb von Waffensen aufgenommen werden.

20. Jahrhundert

Schloms Hof wird verpachtet

Während der eingeheiratete Johann Friedrich Holsten (*31.08.1842-18.02.1922) mit seinem Sohn Johann Hinrich (*02.11.1989 – †11.07.1974) in Hassendorf lebt, der spätere Hofnachfolger aus Metta‘ ersten Ehe Johann Hinrich (*22.07.1883 – †01.02.1963) als Vollwaise in Jeerhof aufgenommen wird, die beiden Schwestern Catarina Margareta (20.11.1880* – †01.07.1891) und Maria Margreta (*13.07.1882 – †28.05.1924) in Brockel leben – die Familie also recht zersplittert in der Region ist – wird Schloms Hof für circa 20 Jahre um die Jahrhundertwende verpachtet. In der nun folgenden kaiserlichen Blütezeit erhöht die Anwendung von Kunstdünger die Ernteerträge, Schafherden werden von Rindzucht verdrängt, weshalb Brachflächen und Heidelandschaften nicht mehr nötig sind. Längs der Wümme wird auf 125 ha von 27 Bauern (jetzige Waldgenossenschaft) ein Wald angepflanzt, der mittlerweile Teil des Wümme-Radwegs ist. Die Waffensener Feuerwehr wird 1902 gegründet. 1904 wird die Bahnlinie Visselhövede – Zeven gebaut, führt damals an Waffensen und heute direkt an bebaute Privatgrundstücke vorbei. Das Fahrrad hält Einzug in Waffensen und mit ihm ein erster Fahrradhandel mit Reparaturwerkstatt bei Heinrich Cordes, der heutigen Zimmerei.

Schloms Hof wird wieder von der Familie geführt

1906 kehrt der erst 23-jährige Johann Hinrich Holsten (*22.07.1883 – †01.02.1963), der bei Verwandten in Jeerhof aufgewachsen ist, als Hoferbe und Halbhöfner zurück nach Waffensen und beginnt, Schloms Hof neu aufzubauen. Er baut von 1908-1910 das jetzige Betriebshaus und heiratet im April 1910 Gesche Maria Böschen aus Hassendorf (*19.01.1883 – †16.07.1946). Sie bekommen vier Kinder: Rudolph Claus Hinrich, (*04.03.1912 – †06.06.1913), der im Alter von nur einem Jahr und drei Monaten verstirbt, Meta Katharina (*26.07.1913 – †21.10.1988), Helena Margarethe (*18.10.1917 – †05.09.1988) und den späteren Hofnachfolger Claus Johannes (*06.02.1919 – †15.01.1989). In den aufstrebenden Kaiserzeiten stellt Johann Hinrich Holsten (*22.07.1883 – †01.02.1963) voller Tatendrang das jetzige Betriebshaus sowie den Kuhstall (die jetzige Diele) fertig. Ein altes Niedersachsenhaus, das im heutigen Wohngarten Richtung Mehrgenerationenhaus steht, wird in diesem Zuge abgerissen. 1912 gründet das Dorf Waffensen den Sportverein TuS Waffensen.

Der Erste Weltkrieg

Von 1914 bis 1918 und länger bringt der erste Weltkrieg durch den Verlust vieler Ehemänner, Väter und Söhnen den Familien vor Ort viel Leid. Die Tatsache, dass Helena Margarethe im Oktober 1917 – also mitten im ersten Weltkrieg – geboren wird, lässt vermuten, dass der 31-jährige Johann Hinrich (*22.07.1883 – †01.02.1963) zwischendurch Fronturlaub erhalten hat. In dieser Zeit erhält der Nachbarhof von Schloms das erste Telefon in Waffensen, weil Johann Müller (Köss Hof) Gemeindevorsteher ist. Dies haben Johann Hinrich (*22.07.1883 – †01.02.1963) und Maria möglicherweise auch mal genutzt. Die Zeiten sind geprägt vom Krieg: die Monarchie wird von der Republik abgelöst, der Kaiser dankt ab, die Inflation entwertet das Geld. Trotzdem halten auch die Tatkraft und Energie der goldenen 20er Jahre Einkehr und lassen sich auch auf Schloms Hof wiedererkennen. Johann Hinrich (*22.07.1883 – †01.02.1963) baut auf Schloms Hof eine Scheune, die noch heute als Fachwerkgebäude an der Straße Immentun steht, und errichtet an dem Standort der aktuellen Maschinenhalle (Konzertscheune) einen Schweinestall.

Die Goldenen 20er Jahre

Von 1919 bis 1924 ist Johann Hinrich (*22.07.1883 – †01.02.1963) Gemeindevorsteher. 1920 wird Waffensen an das Stromnetz des Überlandwerkes Nord-Hannover angeschlossen. Außerdem steigt die Schülerzahl der Waffensener Schule auf 78 an, woraufhin die Schule mit einer zweiten Lehrkraft besetzt wird. 1926 wird die zweite Schulklasse in Waffensen eingeweiht. 1924 wird der Waffensener Schützenverein gegründet, und das Dorf erhält einen eigenen Friedhof. Verstirbt ein Familienmitglied, spricht üblicherweise der Lehrer im Trauerhaus ein Gebet und einige tröstenden Worte. 12-14-jährige Schüler und Schülerinnen singen ein paar Gesänge und begleiten den Trauerzug bis zum Graben „Hinter den Höfen“, der hinter Schloms Hof entlangläuft. 1925 wird das Kriegerdenkmal (an der Dorfstraße) in Gemeinschaftsarbeit der Bauern fertiggestellt, das nach dem zweiten Weltkrieg um die Gefallenen des zweiten Weltkrieges erweitert und bis heute in Ehren gehalten wird.

Der Zweite Weltkrieg beginnt

Von 1933 bis 1945 forcieren Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im dritten Reich den Bau der Reichsautobahn. Es gibt den Reichsarbeiterdienst und das Landjahr für Stadtmädchen. Der 56-jährige Johann Hinrich (*22.07.1883 – †01.02.1963) muss 1939 nicht in den zweiten Weltkrieg ziehen, weil er mit einem anderen Bauern (Eggers Hof) aus Waffensen die zurückgebliebenen Frauen bei Konflikten mit Kriegsgefangen unterstützt. Der zu Kriegsbeginn 20-jährige Sohn und Hofnachfolger Claus Johannes (*06.02.1919 – †15.01.1989) wird in den zweiten Weltkrieg einberufen, verliert bei einem Angriff im Morgengrauen in Russland (am russischen Fluss ‚Jeppar‘) ein Auge und verbringt einige Zeit in französischer Kriegsgefangenschaft bevor er gegen Ende des Krieges heimkehrt.

Die Betglocke wird eingeschmolzen

1939 werden die Arbeitskräfte durch die Einberufungen immer knapper. Die Winter in den 40er Jahren sind sehr kalt und hart für die Bevölkerung. In der Region werden Schulen wegen Kohlemangel geschlossen, in Waffensen glücklicherweise nicht. Unterrichtsausfall tritt ein, wenn in der vorangegangenen Nacht Fliegerangriffe stattfinden. In Waffensen werden russische, polnische, jugoslawische und niederländische Arbeitskräfte eingesetzt. Auch in Waffensen fallen Spreng- und Brandbomben. 1942 fehlt es in Deutschland an Kriegsmaterial, woraufhin die Waffensener Betglocke abgegeben werden muss. Die Schülerin Herta Michaelis schreibt folgendes über die Betglocke in der Schule: „Wir hatten Pause. Alle Kinder versammelten sich mit ihrem Lehrer um den Glockenstuhl. Unzählige Augenpaare guckten zu der Glocke empor. Langsam kam sie näher. Wir älteren Kinder dachten bei ihrem Anblick an ihre Geläute, das 50 Jahre lang den Einwohnern von Waffensen Freude und Leid verkündet hatte. […] Wenn Einwohner Waffensens zu Grabe getragen wurden, klang ihr Geläute besonders wehmütig. Sie begleitete mit ihrem Klange die Trauergemeinde bis zum Grabe der Verstorbenen. Im Weltkrieg kündete sie des Öfteren der Gemeinde von dem Heldentode eines tapferen Soldaten unseres Dorfes. Wenn einer aus der Gemeinde gefallen war, hat sie ihm den letzten Gruß von daheim in die Ewigkeit nachgerufen. Auch wenn die Soldaten einen Sieg errungen hatten, hat die Glocke es mit einem freudigen Klang den Einwohnern verkündet. Sie läutete 50 Jahre lang jeden Morgen, Mittag und Abend ein. Wenn der Bauer auf dem Feld vor vielen Jahren die Glocke hörte, hielt er einen Augenblick mit der Arbeit an und betete ein stilles Vaterunser. […] Uns Kindern war das Läuten zu Mittag immer besonders angenehm. Dann war die Schule aus, und wir durften nach Hause gehen. Des abends kündete die Glocke den Feierabend an. So gehörte sie ganz mit zu unserem Leben. Nun aber ist sie fort. Das Vaterland bedarf ihrer nötiger als wir. Weil wir das wissen, geben wir sie auch hin. Wenn der Krieg beendet ist, werden wir eine neue Glocke erhalten. Wir hoffen, dass das bald sein wird.“ (Schulchronik, S. 18-19) Die Schülerin Herta Michaelis wird Recht behalten. 1949 wird eine neue Glocke vom Pastoren eingeweiht. Es folgen immer mehr Gefallenenmeldungen. Selbst in Waffensen bleibt der Angriff der amerikanischen Großkampfflugzeuge auf Hamburg in besonderer Erinnerung: „Der Himmel war glutrot, von hier aus sichtbar ein gewaltig großes Feuermeer. Auch unsere örtliche Feuerwehr muss mit ihrer Motorspritze nach Hamburg abrücken. Nach vier aufeinanderfolgenden Angriffen war die Stadt ein Trümmerhaufen.“ So beschreibt es Grete Cordes in der Schulchronik (S. 20).

Kriegsende & Aufnahme von Flüchtlingen

Zum Kriegsende gewinnen das Automobil und das Radio (Volksempfänger) an Bedeutung. Viele Waffensener Kriegsteilnehmer kehren aus dem Zweiten Weltkrieg nicht zurück. 1945 beginnt die große Flucht vom Osten nach Westen bei grimmigster Kälte und hohem Schnee. Das 450-Seelen-Dorf nimmt nach dem Krieg circa vierhundert Flüchtlinge auf. An nur einem Abend erreichen 11 Wagen mit 15 Familien Waffensen. Von den vierhundert Flüchtlingen finden ungefähr 160 in Waffensen dauerhaft eine Bleibe und somit eine neue Heimat. Auch Schloms Hof nimmt eine Reihe von Flüchtlingsfamilien auf. Es sollen fast vierzig Personen gemeinsam im Betriebshaus gelebt haben. Am 10. April 1945 gibt es einen Angriff auf Waffensen. Häuser und Höfe werden vernichtet und teilweise vollständig eingeäschert. Die Einwohner verbringen die Zeit machtlos in Kellern und Bunkern. Abends besetzen englische Truppen den Ort. „Mit weißen Kopfkissen voran und im Gänsemarsch kamen die Einwohner aus den Bunkern und Kellern hervor, um die Übergabe zu bewerkstelligen. Jeder Raum in den Häusern, den Bunkern und Kellern wurde von den Engländern durchsucht, auch nach deutschen Soldaten und nach Munition. Alle Schulen waren bis auf weiteres geschlossen. […] Alle Jagdgewehre und Kleinkalibergewehre mussten abgegeben werden. Nur einige Stunden am Tage durfte die Bevölkerung die Straße betreten. Viele Häuser waren beschlagnahmt. Im Schulgebäude waren längere Zeit 100 Soldaten untergebracht.“ So beschreibt Gerte Cordes das Geschehen in der Schulchronik. Die englischen Offiziere sollen in den Häusern von Peets und Schloms Hof gewohnt haben. Kriegsgefangene und Polen legen ihre Arbeit in Waffensen nieder, woraufhin die Höfe teils ohne männliche Arbeitskräfte dastehen. In diesen Zeiten müssen sich alle im Dorf arrangieren und eine Basis für das gemeinsame Leben und Überleben im Dorf finden: Flüchtlinge mit ihren Kindern, Kriegsrückkehrer, Verwundete, englische Besatzer, verwitwete Frauen mit ihren verwaisten Kindern, Familien, die immer noch auf die Rückkehr ihrer Angehörigen aus der Kriegsgefangenschaft warten und vielleicht auch noch ehemalige Kriegsgefangene. Das Aufeinandertreffen dieser sehr unterschiedlichen Schicksale war sicherlich nicht immer einfach – in heutigen Zeiten vermutlich kaum vorstellbar. Senior von Schoms Hof Johann Hinrich (*22.07.1883 – †01.02.1963) und der Senior von Arps Hof versuchen, die Geschicke im Dorf weiter zu leiten. Grete Cordes beschreibt in der Schulchronik (S. 24) das Leben folgendermaßen: „Es war eine recht schwierige Zeit. Es gab Bezugsscheine und Lebensmittelkarten. In den Häusern wurde Kartoffelmehl gemacht, Syrup gekocht und Schnaps gebrannt. Es war eben alles knapp. Die Häuser waren überfüllt und Auswege aus dieser Lage waren noch nicht zu erkennen.“

Der Wiederaufbau

Als Claus Johannes Holsten (*06.02.1919 – †15.01.1989) Schloms Hof nach dem zweiten Weltkrieg übernimmt, muss der Viehbestand neu aufgestockt werden, da bei Kriegsende der größte Teil durch Tiefflieger umgekommen ist. 1946 verstirbt auf Schloms Hof Gesche Maria (19.01.1883-16.07.1946) im Alter von 63 Jahren. Es fehlt also eine Frau auf dem Hof. Martha Marie (*12.07.1926 – †14.07.2009) aus Hassendorf kommt auf Schloms Hof.1949 heiratet Hofnachfolger Johannes (*06.02.1919 – †15.01.1989) sie. 1948 hält die Währungsreform hält Einzug: für 60 alte Reichsmark erhält jeder 40 Deutsche Mark zum Aufbau auch für die Heimatvertriebenen. Die Schülerzahl in Waffensen steigt bedingt durch die Zuwanderung auf stolze 133 Kinder. Im Zeitalter des Wiederaufbaus bekommen Johannes (*06.02.1919 – †15.01.1989) Martha (*12.07.1926 – †14.07.2009) drei Kinder, Annegret (*29.05.1950), den späteren Hofnachfolger Hans-Jürgen (*31.08.1951) und Cord Heinrich (*21.01.1960). Martha und Johannes bewirtschaften einen für die Zeit klassischen Bauernhof mit diverser Viehhaltung und verschiedenem Ackerbau. Johannes (*06.02.1919 – †15.01.1989) ist ein passionierter Pferdeliebhaber und beschäftigt sich gern mit der Pferdenachzucht auf dem Hof oder verbringt ganze Tage mit Waldarbeit. Der Wiederaufbau entwickelt sich zum deutschen Wirtschaftswunder und wirkt sich auch die Waffensener Struktur aus: einige Männer kehren noch aus der Kriegsgefangenschaft heim, Melkmaschinen ersetzen das Melken von Hand, ortsansässige Schuster, Schneider, Besenbinder, Holzschuhmacher, Torfgräber, Strohdachdecker verschwinden nach und nach. 1974 wird Waffensen bedingt durch eine neue Gebietsreform Teil der Stadt Rotenburg (Wümme), was bis heute Bestand hat. Daraufhin wird die Waffensener Schule geschlossen. Die Waffensener Kinder müssen nach Rotenburg zur Schule gehen.

Entwicklung der Betriebszweige

1977 heiratet der Hofnachfolger Hans-Jürgen Holsten (*31.08.1951) Annelore Frese (*05.06.1955) und bekommt mit ihr drei Kinder: Ilka Martha Johanne (*16.10.1977) Iris Annelore (*18.08.1979) und Söhnke Johannes Alfred (*14.05.1982). 1983 übernimmt Hans-Jürgen (*31.08.1951) den Betrieb und baut einen Boxenlaufstall. Auf Schloms Hof entwickeln sich die Betriebszweige Milchviehwirtschaft mit Nachzucht, Bullenmast, in den 80er Jahren Spargelanbau mit Direktvermarktung und in den 90er Jahren Hähnchenmast sowie Heidelbeeranbau. 1985 wird die bis heute genutzte und geschätzte Turnhalle „Haus in der Worth“ mit hoher Eigenleistung der Waffensener Bevölkerung gebaut. Ein Jahr später wird die Grundschule Waffensen wiedereröffnet und Waffensen wird Sieger beim Bundesentscheid „Unser Dorf soll schöner werden“. Der Fall der Mauer 1989 und die Wiedervereinigung im Jahr darauf bringt Waffensen und seinen Bürgern die neuen Bundesländer ein Stück näher. Auch Schloms Hof nimmt eine Familie aus Leipzig für mehrere Monate auf. 1992 bauen Hans-Jürgen und Annelore Holsten die aktuelle Maschinenhalle, wo früher ein Schweine- und Hühnerstall stand. Diese Halle wird bis heute als Maschinenhalle und einmal jährlich für die Aufführung von Oper & Operette auf dem Bauernhof genutzt – eine Konzertreihe, die nunmehr seit über 20 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Landvolk Rotenburg Rotenburg-Verden e.V und der Volksbank eG. Wümme-Wieste auf dem Hof veranstaltet wird.

21. Jahrhundert

Neuausrichtung auf Ferienwohnungen

In der Nachbarschaft von Schloms Hof wird von 2001 bis 2005 auf Initiative des Ortsrates und der Agenda 21 Gruppe (eine Arbeitsgemeinschaft, die zum Ziel hat, das Dorf langfristig weiterzuentwickeln) das Niedersachsenhaus „Worthmanns Hoff“ saniert und zu einem Mehrgenerationenhaus umgestaltet. Eine Begegnungsstätte für Jung und Alt, für Waffensener und Gäste aus der Region entsteht, die das Dorfleben maßgeblich prägt. Schloms Hof wird erweitert um den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Boxenlaufstall, das Thema alternative Energien und Nachhaltigkeit gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Jahre von 2011 bis 2016 sind stark geprägt durch Umbaumaßnahmen und Neuorientierung auf dem Hof. So gestalten Hans-Jürgen Annelore Holsten den alten Kuhstall zu Ferienwohnungen und entsprechenden Aufenthaltsräumen um. Fünf Ferienwohnungen und drei Doppel-/Einzelzimmer entstehen und damit ein neuer Betriebszweig. Hofnachfolger Söhnke Johannes Alfred (*14.05.1982) heiratet 2012 Sunnhild Wichern (*30.01.1981), saniert zwei Jahre später das Betriebshaus und ersetzt zur Förderung der Nachhaltigkeit die alte Ölheizung durch eine Hackschnitzelheizung. Sie bekommen drei Kinder, Levke Margareta (*16.04.2014), Tomme Cord (28.09.2016) und Wilke Johann (*29.08.2019). 2020 übernimmt Söhnke Johannes Alfred (*14.05.1982) den Betrieb und führt auf dem Hof neben seiner Angestellten-Tätigkeit die Betriebszweige Ferienwohnungsgewerbe, Heidelbeeranbau sowie Land- und Forstwirtschaft.

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